Am Samstag wurde die Bundeswehrfeuerwehr des Standortes um 12:18 Uhr zu einem Kellerbrand in ein solches leer stehendes Gebäude alarmiert. Die Kameraden hatten zwar den Kellerbrand schnell unter Kontrolle, konnten jedoch ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Wohneinheiten nicht verhindern. Daher wurde um 12:28 die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 aus Lüchow-Dannenberg, die sich zufällig in einer Unterkunft in der Nähe aufhielt, zur Unterstützung alarmiert.
Mit dieser angenommenen Lage starteten am vergangenen Wochenende ca. 130 Einsatzkräfte in ihre Kreisbereitschaftsübung. Und die hatte es in sich – insgesamt 5 Wohnungsbrände galt es z.T. gleichzeitig zu löschen. Dabei stellte die Abgeschiedenheit des Objektes die Kameradinnen und Kameraden vor eine besondere Herausforderung: Es gab in der Nähe des Objektes keine ausreichende Wasserversorgung. Während die ersten Trupps aus dem 1. und 3. Zug unter Atemschutz mit dem Wasser der zahlreichen Tanklöschfahrzeuge zur Brandbekämpfung vorgingen, baute der 2. Zug mit Unterstützung des Schlauchwagens aus dem 1. Zug eine 2-strängige Wasserversorgung aus einem ca. 1,5 km entfernten Tiefenbrunnen auf.
Das direkt an das Objekt angrenzende Waldgebiet musste während der gesamten Löscharbeiten mit einer Riegelstellung vor einer Brandausbreitung geschützt werden. Alleine hierfür waren zeitweise 4 Strahlrohre im Einsatz. Die Führung der einzelnen Züge erfolgte in den einzelnen Führungsgruppen, die Koordination des gesamten Einsatzes übernahm die Führungsgruppe im Container der Einsatzleitung. Da der Zugang zu dem Gebäude zum Teil blockiert bzw. versperrt war, kam es zeitweise zu einer enormen Hitzeentwicklung und sogar zur Rauchgasdurchzündung. Nach ca. 3 Stunden konnte der Einsatzleiter, Kreisbereitschaftsführer Michael Schulze, auf der Lagebesprechung „Feuer aus – Nachlöscharbeiten laufen“ verkünden. Während noch letzte Glutnester abgelöscht wurden, konnte bereits mit dem Rückbau der über 3 km langen Schlauchstrecke begonnen werden. Die ebenfalls aus Lüchow-Dannenberg angereisten Brandursachenermittler der Polizei machten sich dann mit einem 4-köpfigen Team an die Analyse der Brandursache und stellten recht schnell Brandstiftung als Ursache fest. Auch das Kreisverbindungskommando Lüchow-Dannenberg war mit 6 Kameraden angereist und nahm als Beobachter an der Übung teil.
„Diese Form der Zusammenarbeit mit der Bundeswehr hat uns zum zweiten Mal eine Übung unter absolut realistischen Bedingungen ermöglicht – selten hat man die Möglichkeit, echtes Feuer in diesem Ausmaß zu Übungszwecken zu entfachen“, zeigte sich Kreisbereitschaftsführer Michael Schulze mit dem Ergebnis zufrieden.
Auch unser Landrat Jürgen Schulz (parteilos) machte sich mit dem Fachdienstleiter 32 – Ordnung und Sicherheit, Hans-Christian Schlenker auf den Weg nach Letzlingen, um gemeinsam mit dem stv. Kreisbrandmeister Axel Steinbiss, die Übung zu beobachten. Dabei nutzte der Landrat die Möglichkeit, den ca. 130 Einsatzkräften vor Ort für ihre ständige Einsatzbereitschaft zu danken und zeigte sich stolz über die Schlagfertigkeit unserer Kreisbereitschaft.
An der Übung nahmen insgesamt etwa 130 Einsatzkräfte aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg mit etwa 30 Einsatzfahrzeugen teil. Der Großteil entfiel dabei auf die Züge 1-4 und die Führungsgruppe der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1. Der 4. Zug (Verpflegung) versorgte dabei die Einsatzkräfte sowohl an der Einsatzstelle als auch in der Unterkunft das gesamte Wochenende – denn: Ohne Mampf, kein Kampf. Die Züge 5 (Wasserrettung) und 6 (Höhenrettung) gehören ebenfalls der KFB 1 an, nahmen aber aufgrund des Übungsszenarios nicht an der Übung teil – unterstützten aber personell bei der Vorbereitung und Begleitung der Übung.
Unser besonderer Dank gilt der Bundeswehr in Letzlingen für die Möglichkeit auf ihrem Areal diese Übung durchzuführen und für die tolle Unterkunft. Bedanken möchten wir uns auch bei der Bundeswehr-Feuerwehr des Truppenübungsplatzes, für ihre Mitwirkung an der Übung. Ebenfalls gefreut haben wir uns über die Teilnahme der Polizei Lüchow und dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr, sowie den Sanitäterinnen und Sanitätern der DRK-Bereitschaft Dannenberg – auch hierfür vielen Dank.
Fotonachweis und Bericht: Heiko Bieniußa, Pressereferent der Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg
Anmerkung: Der SW unterstützte die Herstellung der Wasserversorgung und das TLF war unter anderen bei der Brandbekämpfung dabei, wobei ein Kamerad unter Atemschutz eingesetzt wurde.